Nuncas Marine: Segeln als Schlüssel für den Einstieg in den Wassersportmarkt

Zubehör

15/12/2025 - 08:50

AMSTERDAM – Die Teilnahme von Nuncas Marine an der METSTRADE fällt mit dem zweiten Geschäftsjahr des Unternehmens zusammen. Die Marke wurde als „Zweitmarke“ von Nuncas gegründet, einem italienischen Unternehmen, das 1920 von Nunzio Cassata ins Leben gerufen wurde und seit Jahrzehnten zu den führenden Herstellern von Haushaltsreinigungsprodukten zählt.

Heute wird das Unternehmen mit Sitz in Settimo Milanese von Rosy Cassata, der Enkelin des Gründers, geführt, mit Luca Manzoni als CEO, und ist in Italien, Frankreich und Spanien aktiv.

Die speziell für den maritimen Bereich entwickelte Marke, die deutlich jüngeren Datums ist, hat eine Produktlinie mit 18 vollständig in Meerwasser biologisch abbaubaren Reinigungsprodukten auf den Markt gebracht. Sie sind für sämtliche Oberflächen an Bord konzipiert – von Gelcoat und Gummi bis hin zur Pflege von Teak und Textilien.

Nach Angaben des Unternehmens verschafft dieser Ansatz Nuncas Marine einen Wettbewerbsvorteil, insbesondere bei Eignern, die sensibel auf Nachhaltigkeitsthemen reagieren. Darüber haben wir auf der METSTRADE mit dem Forschungs- und Entwicklungsteam sowie der Produktmanagerin von Nuncas Marine gesprochen.

Warum haben Sie die METSTRADE als Präsentationsplattform gewählt?
Wir sind überzeugt, dass unsere Produkte vor allem im Ausland großes Potenzial haben. Wir sind hier, um sie vorzustellen, aber vor allem, um Kontakte zu knüpfen, Partnerschaften aufzubauen und Vertriebspartner zu finden.

PM – Was ist Ihre grundlegende Philosophie?
Wir legen großen Wert darauf, unsere Unternehmenskultur zu vermitteln. Nuncas Marine entsteht aus der Leidenschaft von Ingenieur Manzoni, CEO von Nuncas, für das Segeln und aus einer tief verwurzelten maritimen Kultur. Hier präsent zu sein bedeutet für uns zu zeigen, dass man sein Boot auf nachhaltige und biologisch abbaubare Weise pflegen kann. Wir haben gerade eine Zusammenarbeit mit einem großen Partner begonnen, den wir hier auf der METSTRADE kennengelernt haben, um in einer der wichtigsten Marinas Italiens präsent zu sein und diese nachhaltiger zu gestalten. Von dort aus hoffen wir auf weitere Entwicklungen.

PM – Sind Sie mit den auf der METSTRADE geknüpften Kontakten zufrieden?
Sehr. Wir konnten bestehende Beziehungen stärken, etwa mit unserem italienischen Vertriebspartner, und neue potenzielle Partner kennenlernen, insbesondere Segelschulen. Wir halten es für entscheidend, die Verbraucher von morgen – also Kinder und Jugendliche, die sich dem Segelsport nähern – zu informieren und zu sensibilisieren. Jenseits des reinen Produktverkaufs gehört für uns beim Einstieg in die maritime Welt auch eine gewisse ethische Verantwortung dazu.

PM – Sind junge Menschen auch in der Nautik besonders sensibel für Nachhaltigkeit?
Ich würde sagen ja. Viele Segelschulen haben unseren Stand besucht, ebenso zahlreiche Kunden, darunter viele aus dem Ausland. Die Produkte werden sowohl ästhetisch als auch hinsichtlich ihres Potenzials sehr positiv wahrgenommen. Vor allem haben wir festgestellt – auch wenn wir es bereits vermutet hatten –, dass wir derzeit keine direkten Wettbewerber haben.

PM – In welchem Sinne?
Produkte dieser Art – biologisch abbaubar und zertifiziert, mit vollständig recycelter und recycelbarer Verpackung – sind derzeit auf dem Markt nicht verfügbar.

PM – Sie sponsern auch ein Segelteam des Politecnico di Milano. Ist die Wahl des Segelns zufällig oder strategisch motiviert?
Der Ausgangspunkt ist sicherlich die Leidenschaft von Ingenieur Manzoni für das Segeln. Gleichzeitig ermöglicht uns der Segelsport derzeit verstärktes Experimentieren, da es einen starken Innovations- und Forschungsdruck gibt, insbesondere bei Materialien. Einige Partner, die auf uns zukommen, sind beispielsweise im Foil-Bereich spezialisiert. Auch das unterstützt uns bei der Entwicklung neuer Produkte, die den aktuellen Marktanforderungen entsprechen.

PM – Ist die Entwicklung von Reinigungsprodukten für den maritimen Einsatz komplexer als für den Haushaltsbereich?
Die eigentliche Formulierung neuer Produkte für die Nautik ist nicht besonders schwierig. Die größte Herausforderung besteht darin, die Bedürfnisse und kritischen Aspekte des Einsatzes auf See korrekt zu identifizieren, insbesondere in Bezug auf die biologische Abbaubarkeit. Gesetzlich ist für alle Tenside – die rund 80 % der Inhaltsstoffe ausmachen – bereits eine Abbaubarkeit unter Standardbedingungen vorgeschrieben, also unter den Bedingungen von Kläranlagen. Das maritime Umfeld unterscheidet sich jedoch grundlegend davon.

PM – Was passiert im Meer?
Im Meerwasser haben Bakterien aufgrund der Salinität Schwierigkeiten, sich zu vermehren, weshalb Rohstoffe gewählt werden müssen, die besonders leicht abbaubar sind. Zudem handelt es sich um ein sehr sensibles Ökosystem, und es reicht nicht aus, sich nur auf Tenside zu konzentrieren: Die von uns angestrebte biologische Abbaubarkeit betrifft 100 % aller Inhaltsstoffe. Wir haben zahlreiche spezifische Screening-Tests durchgeführt. Wenn die Kontextanalyse präzise ist und das Formulierungsziel klar definiert wird, lassen sich geeignete Lösungen finden.

PM – Wie lange hat die Entwicklung dieser neuen Produktlinie gedauert?
Ein Jahr wurde ausschließlich der Kontextanalyse gewidmet, gemeinsam mit Partnern, die uns halfen, Wartungsgewohnheiten, Einsatzhäufigkeit, erwartete Ergebnisse und die Schwachstellen bestehender Marktprodukte zu analysieren, die wir als Chancen identifiziert haben. Ein weiteres Jahr war notwendig, um die richtige Formulierung zu entwickeln und alle Tests durchzuführen.

PM – Ist das Sortiment nun vollständig?
Noch nicht ganz. Wir planen eine Erweiterung um spezielle Produkte für Textilien, an denen wir bereits arbeiten, um die Optik und Haltbarkeit sowohl der Außen- als auch der Innenpolster dauerhaft zu erhalten.

Riccardo Masnata

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