Simrad HALO Radar mit Autotrack: Weniger Stress am Steuer, mehr Sicherheit auf See

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25/07/2025 - 07:12

Bei einer kürzlich stattgefundenen Pressekonferenz für Fachjournalisten präsentierte Simrad – eine Referenzmarke im Bereich der elektronischen Navigation, Teil von Navico und damit der US-Gruppe Brunswick – offiziell die neue Funktion Autotrack, die einen bedeutenden Fortschritt in der Radartechnologie an Bord darstellt. Entwickelt für die Radargeräte HALO 2000 und HALO 3000, bringt Autotrack eine stille, aber tiefgreifende Revolution in der Echtzeitwahrnehmung der Umgebung des Bootes – mit einer neuen, automatisierten und äußerst nützlichen Art der Interaktion mit Radarzielen.

Das Ziel ist klar und ambitioniert: Der Steuermann soll sich auf das Navigieren konzentrieren können, während das Radar entscheidet, worauf es zu achten gilt, wann ein Risiko besteht und wie dies gemeldet wird. Keine manuelle Zielverfolgung mehr, keine komplexen Zoneneinstellungen, keine generischen Alarme oder Informationsüberflutung. Mit Autotrack überwacht das Simrad-Radar kontinuierlich die Umgebung, erkennt bis zu 3.000 Objekte im Hintergrund und verfolgt aktiv bis zu 50 Ziele – und das völlig automatisch. Nur die relevanten Gefahren werden hervorgehoben, mit einer Präzision und Reaktionsschnelligkeit, die bisher nur professionellen kommerziellen Navigationssystemen vorbehalten war.

Zentraler Bestandteil von Autotrack sind zwei bekannte Parameter: CPA (Closest Point of Approach) und TCPA (Time to CPA). Das System berechnet kontinuierlich, welche Ziele sich auf gefährlich nahe Distanz zur eigenen Route bewegen und in welchem Zeitraum dies geschieht. Standardmäßig gilt ein Objekt als gefährlich, wenn es sich in den nächsten drei Minuten auf weniger als 300 Meter nähert. Wird dieser Schwellenwert erreicht, wird automatisch eine visuelle Warnung ausgegeben.

Die Stärke von Autotrack liegt nicht nur in der frühzeitigen Erkennung, sondern in der dynamischen Bewertung des Umfelds: Wenn ein Ziel den Kurs ändert und keine Gefahr mehr darstellt, wird es automatisch herabgestuft und aus der aktiven Verfolgung entfernt – ganz so, wie es ein erfahrener Wachoffizier tun würde: beobachten, analysieren, reagieren und gegebenenfalls die Aufmerksamkeit auf reale neue Risiken lenken.

Das Ergebnis ist eine aufgeräumte, intuitive Benutzeroberfläche, vollständig in das Simrad-Ökosystem integriert. Besonders erwähnenswert ist das „Dangerous Vessel“-Pop-up, das auf jedem Bildschirm erscheint – ob Kartenansicht, Sonar, Audio-App oder digitale Steuerung –, und in Echtzeit alle relevanten Daten anzeigt: Zielname (falls via AIS identifiziert), Entfernung, Richtung, Kurs, Geschwindigkeit, CPA und TCPA. Der Hinweis kann verschoben, für fünf Minuten pausiert oder vorübergehend ausgeblendet werden. Bei erneutem Risiko oder einem neuen Ziel erscheint er sofort wieder.

Ein weiteres Merkmal ist die grafische Darstellung gefährlicher Ziele. Die sechs kritischsten Objekte werden am unteren Bildschirmrand in dynamischen Feldern mit Vektorlinien für Kurs und voraussichtliche Position angezeigt. Ein Farbsystem sorgt für Klarheit: Gelb für sich nähernde, Blau für sich entfernende Ziele, statische Objekte werden nicht hervorgehoben. Auch der PPI (Plan Position Indicator) zeigt in Echtzeit die Bewegungsverläufe – für ein klares, vorausschauendes Lagebild.

Die Priorisierung erfolgt nach Distanz und Bewegung: höchste Priorität erhalten weit entfernte, sich bewegende Ziele, gefolgt von nahen bewegten, dann nahen statischen und zuletzt fernen statischen Objekten. Wird ein Ziel sowohl über Radar als auch AIS erkannt, werden die Daten automatisch zusammengeführt – für eine präzisere Darstellung.

Technisch ist Autotrack kompatibel mit den Simrad-Einheiten NSS, NSO Evo3, NSX, NSX Ultra Wide und NSS 4. Die erforderliche Software-Version 8.2.0.3.2 ist bereits verfügbar und kann über SD-Karte oder WLAN installiert werden. Autotrack ist in dieser Version standardmäßig aktiviert, lässt sich aber individuell konfigurieren: Anzahl der verfolgten Ziele (5–50), Distanz- und Geschwindigkeitsgrenzen, CPA-/TCPA-Werte, Alarmverhalten und mehr.

Alle Alarme sind auf jeder Seite sichtbar, mit nur einem Fingertipp wird der Benutzer direkt zur Radar- oder Kartenansicht geleitet – mit dem Cursor automatisch auf das gefährliche Ziel zentriert. Besonders hilfreich bei häufigem Wechsel zwischen verschiedenen Betriebsmodi.

Und auch für Besitzer eines HALO 20+ oder HALO 24 gibt es gute Nachrichten: Navico hat angekündigt, dass Autotrack bis Jahresende auch für diese Modelle verfügbar sein wird – ein Schritt, der die Vorteile dieser intelligenten Automatisierung auch auf mittelgroße Boote bringt.

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