Alberto Galassi Ferretti Group CEO

Alberto Galassi Ferretti Group CEO

Ferretti Group: Weichai wirft CEO Galassi vor, „unsere Führungskräfte von den Entscheidungsprozessen auszuschließen“

Editorial

09/10/2025 - 08:51

Ferretti Group: Weichai wirft CEO Galassi vor, „unsere Führungskräfte von den Entscheidungsprozessen auszuschließen“

 

Beim Ferretti Group, einem weltweit führenden Unternehmen im Design und Bau von Yachten und Freizeitbooten, ist erneut Spannung an der Spitze entstanden.

Wie in einem Artikel der Ausgabe des Corriere della Sera vom 8. Oktober 2025, verfasst von Giuliana Ferraino, berichtet wird, beschuldigt der Hauptaktionär des Unternehmens – der chinesische Konzern Weichai Group, Inhaber von 37,5 % des Kapitals – den Geschäftsführer Alberto Galassi, die Entscheidungsgewalt konzentriert und die eigenen Vertreter aus den strategischen Prozessen des Unternehmens ausgeschlossen zu haben.

 


Die Vorwürfe stammen aus einem internen Dokument, das Weichai an seine Muttergesellschaft gesendet hat, von Bloomberg eingesehen und von der italienischen Tageszeitung zitiert wurde.

Darin heißt es, dass die chinesischen Manager „aus der Zentrale in Forlì ausgeschlossen“ und auf untergeordnete Aufgaben in den Mailänder Büros versetzt worden seien – ein Schritt, der ihre operative Rolle innerhalb der Organisation deutlich geschwächt habe.

Ferretti lehnte eine Stellungnahme zu den Berichten ab, während Weichai auf Anfragen um Klarstellung nicht reagierte.

 


Der neue Konflikt folgt etwas mehr als ein Jahr nach der sogenannten „Spionageaffäre“, in die Manager mit Verbindungen zum chinesischen Aktionär verwickelt waren.

Im Jahr 2024 wurden in den Mailänder Büros von Ferretti Abhörgeräte entdeckt, was die Staatsanwaltschaft Mailand dazu veranlasste, zwei Ermittlungsverfahren einzuleiten.

Wie bereits in früheren Artikeln von PressMare berichtet, hatte dieser Vorfall das Verhältnis zwischen Management und Referenzaktionär weiter belastet – das bereits durch unterschiedliche Positionen zu einem Aktienrückkaufprogramm (Buyback) angespannt war.

 


Seit 2014 steht Ferretti Group unter der Leitung von Alberto Galassi und ist sowohl an der Börse von Hongkong als auch an der Mailänder Börse (Piazza Affari) notiert, wo das Unternehmen 2023 nach dem ersten Börsengang in Asien (2022) zurückkehrte.

Die Gruppe, Eigentümerin renommierter Marken wie Riva, Pershing, Wally, Itama, Custom Line und CRN, zählt zu den wichtigsten Akteuren der Luxusyachtbranche und des italienischen High-End-Schiffbaus.

 


In den letzten Jahren hat Galassi eine Strategie der industriellen Konsolidierung und Produktionsdiversifizierung verfolgt, mit Schwerpunkt auf neuen Investitionen, gezielten Übernahmen und dem Ausbau des internationalen Vertriebs- und Servicenetzes.

Das Spannungsverhältnis zwischen chinesischem Aktionariat und italienischer Unternehmensführung scheint jedoch zu einer zunehmenden Verhärtung der internen Beziehungen geführt zu haben – eine Entwicklung, die nun erneut deutlich sichtbar wird.

 

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