Lowrance Eagle Eye: Das Live-Sonar, das in eine Tasche (und ins Budget) passt

Lifestyle

23/06/2025 - 20:50

In Alicante, wo Navico drei Tage lang seine Marken (darunter Lowrance, Simrad, B&G, Lenco und C-MAP) zum Testen präsentierte, hatten wir die Gelegenheit, das neue Einsteigergerät Eagle Eye von Lowrance auszuprobieren – ein Fishfinder mit Live-Sonar. Der Name ist ehrgeizig, das Versprechen klar: Ziele in Echtzeit erkennen, um das Angelerlebnis zu optimieren – mit einem leichten, tragbaren Gerät, das sofort einsatzbereit ist.

Angeln durch Beobachtung

Eagle Eye ist eines dieser Geräte, das sogar diejenigen neugierig macht, die nie daran gedacht hätten, „beim Angeln zuzusehen“. Genau das ermöglicht dieses System: Fische live beobachten, ihre Bewegungen im Wasser, ihre Reaktion auf den Köder, ihre Beziehung zur Umgebung – und idealerweise den richtigen Moment zum Einholen erkennen. Es ist kein Angeln ins Blaue, sondern ein bewusst gesteuertes Vorgehen.

Mit Eagle Eye hält Live-Sonar nun auch Einzug bei Anwendern, die bislang durch hohe Anschaffungskosten oder technische Komplexität ausgeschlossen waren. Es handelt sich um ein echtes Einsteigermodell mit einem Einstiegspreis von rund 1.000 Euro. Das Gerät ist stand-alone, leicht und erfordert keine aufwendige Installation – es verbindet sich über einen neuen Twist-Lock-Stecker einfach mit dem Geber. Ein klassisches Plug-and-Play-System mit geringem Stromverbrauch (2 bis 2,5 Ampere pro Stunde).

Das 9-Zoll-IPS-Display ist nicht touchfähig, aber auch bei direkter Sonneneinstrahlung und mit polarisierten Sonnenbrillen gut ablesbar – was wir in Alicante ausgiebig testen konnten. Besonders überzeugt haben uns die einfache Handhabung und schnelle Inbetriebnahme. Auf einem Robalo R19 montiert, befanden sich Eagle Eye und Batterie in einer wasserdichten Tasche von Lowrance. Geber anschließen, einschalten – und los geht’s.

Ideal für kleine Boote, Schlauchboote und Kajaks

Eagle Eye ist die ideale Lösung für kleine Boote, RIBs oder Kajaks – und für alle, die mit Live-Sonar beginnen möchten, ohne ihre Ausrüstung oder ihr Budget zu überfordern.

Der Geber wurde von den Lowrance-Ingenieuren speziell für dieses Gerät entwickelt. Er wurde zwar vereinfacht, um die Kosten niedrig zu halten, bietet aber dennoch fortschrittliche Funktionen: CHIRP-Sonar, DownScan Imaging und zwei Live-Modi: Forward View (nach vorne) und Down View (unter dem Boot).

Durchdachte Vereinfachung

Eine der bemerkenswertesten Innovationen des Eagle Eye ist die konsequente Benutzerfreundlichkeit – auch für Anwender mit wenig Erfahrung. Die Bedienoberfläche setzt auf robuste, intuitive Tasten, während die Autotuning-Funktion automatisch die Anzeigeparameter an Wassertiefe und Bodenstruktur anpasst.

Besonders hervorzuheben ist der speziell entwickelte Geber, der klare, flüssige Live-Bilder liefert – ganz ohne externe Module. Der Wechsel zwischen Forward und Down View erfolgt softwareseitig, ein manueller Umbau ist nicht nötig.

Wo Eagle Eye glänzt

Bei den Tests auf See zeigte Eagle Eye bis etwa 20–25 Meter Tiefe ein stabiles und reaktionsschnelles Verhalten, mit einem Sichtwinkel von ca. 40–45°. Besonders nützlich war das Live-Sonar beim Aufspüren von Fischen im Freiwasser oder nahe der Oberfläche – Bereiche, in denen klassische Side-Scan-Systeme oft an ihre Grenzen stoßen.

Mit FishReveal hebt das System Fische visuell vom Untergrund ab – die Zielerkennung wird deutlich erleichtert.

Eine weitere interessante Funktion ist die Echtzeit-Kartierung: Eagle Eye kann durch die Sonarsignale bathymetrische Daten erfassen und direkt in die integrierte C-MAP-Basiskarte eintragen.

Einziger Haken: Die Anwendung macht so viel Spaß, dass man sich nur schwer vom Bildschirm lösen kann – wie ein Kind bei einem Videospiel.

Mit Eagle Eye verfolgt Lowrance das Ziel, die Nutzung von Live-Sonar auf breiterer Basis zu ermöglichen, insbesondere für Zielgruppen, die bisher durch Preis oder Komplexität ausgeschlossen waren. Das Ergebnis ist ein neues, dynamisches Verständnis vom Angeln – man schaut, interpretiert, reagiert. In Echtzeit.

Paola Bertelli

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