Jannis Maus liegt nach dieser ersten Ausscheidungsregatta mit 13 Punkten vorn. Foto: IKA Media.

Jannis Maus liegt nach dieser ersten Ausscheidungsregatta mit 13 Punkten vorn. Foto: IKA Media.

Jannis Maus punktet als Achter für den Olympia-Traum

Sport

25/03/2024 - 20:25

Deutschlands beste Kiter sind ihrem Traum vom Olympia-Start wieder einen Schritt nähergekommen. Bei der Europameisterschaft im spanischen Revier von Los Alcazares verpasste Jannis Maus (Cuxkiters) den Einzug ins Finale der Top-Vier nur knapp. Im dritten und entscheidenden Halbfinaldurchgang fehlten ihm nach furiosem Lauf im Ziel nur fünf Meter zum Rennsieg. Als EM-Achter eröffnete der 27-jährige Oldenburger die nationale Olympia-Ausscheidung mit 13 Punkten für sein individuelles Konto.

Teamgefährte und Konkurrent Florian Gruber vom Norddeutschen Regatta Verein eröffnete die dreiteilige Ausscheidung im Kampf ums Olympia-Ticket als Siebzehnter mit 4 Punkten für sein Konto. Das Duell der beiden deutschen Top-Akteure in der neuen olympischen Disziplin Formula Kite wird bei der Mallorca-Regatta Trofeo Princesa Sofía Anfang April fortgesetzt und endet mit der Weltmeisterschaft im Mai. Die offene Europameisterschaft in spanischen Gewässern gewann der erst 17 Jahre alte Top-Favorit Max Maeder (Singapur) vor Axel Mazella (Frankreich) und Ricardo Pianosi (Italien).

DSV-Coach Jan-Hauke Erichsen zollte Jannis Maus nach dessen beeindruckenden Halbfinalläufen am Sonntag viel Lob: „Er ist wirklich stark gefahren heute, aber auch die ganze Woche mit konstanter Leistung.“ Jannis Maus selbst war bereits optimistisch in die europäischen Titelkämpfe gestartet. Nach intensivem Wintertraining in Hyères und rund fünf Kilogramm schwerer hatte sich Maus bereit gefühlt für die EM und den Start des bei den Männern spannenden nationalen Olympia-Ausscheidungsduells.

Am Finaltag der Europameisterschaft war Jannis Maus in starken, teilweise sehr böigen Winden noch einmal in seinem Element. Schon vor dem Start der Serie hatte er gesagt: „Ich mag es, wenn es ruppiger und tricky zugeht.“ Ein solcher Tag war das Sonntagsfinale der Formula-Kiter, bei dem Jannis Maus im Halbfinale sogar eines der Rennen nach sehenswertem Backbord-Start mit guter Positionierung und auffallend hoher Geschwindigkeit gewinnen konnte. „Es war heute ein guter bis sehr guter Tag für mich mit einem Rennsieg und nur zweiten Plätzen“, lautete das glückliche Fazit von Maus.

Zu EM-Platz acht sagte Jannis Maus: „Der mag von außen vielleicht nicht glamourös wirken, doch das Feld hier war WM-reif. Unter Europäern ist es Platz sechs.“ Mit Blick auf die 13 Punkte für sein Olympia-Ausscheidungskonto sagte der Kiter vom German Sailing Team: „Das ist natürlich gut. Aber Flo und ich wissen beide, dass man auch mal eine schlechte Serie haben kann. Ich kann mich darauf nicht ausruhen, werde also heiß bleiben.“

Platz 17 und 4 Punkte: Es lief nicht wie gewollt für Florian Gruber. Foto: IKA Media

Florian Gruber dagegen war mit seiner EM-Leistung als Siebzehnter zum Auftakt der dreiteiligen nationalen Olympia-Ausscheidung nicht zufrieden. Der 30-Jährige aus Garmisch-Partenkirchen sagte in Spanien: „Anfreunden kann ich mich mit dem Ergebnis nicht. Es lief nicht wie gewollt“. Gruber hatte stärker mit Ventilation zu kämpfen als ihm lieb war. Nach durchwachsener Vorrunde hatte er seine Stärken wie so oft in der Goldflotte ausspielen wollen, dann aber in einem Rennen ein Objekt im Wasser getroffen, sich überschlagen und den linken Fuß verletzt, den er nicht aus der Schlaufe bekam. Grubers Fazit: „Für mich heißt es jetzt: erholen und beim nächsten Mal besser sein.“

Bei den Formula-Kiterinnen hatte Leonie Meyer den Einzug ins Halbfinale als Gesamt-Elfte der EM nur knapp verpasst. Das Podium besetzten drei Französinnen, von denen nur eine bei Olympia starten kann: Laurianne Nolot siegte vor Jessie Kampman und Poems Newland. Leonie Meyers Bilanz fiel gemischt aus: „Wir sind auf gutem Weg. Meine Starts waren so viel besser als zuletzt. Ein bisschen Upwind-Speed fehlt noch.“

Leonie Meyer verpasste den Einzug ins Halbfinale als Elfte nur knapp. Foto: IKA Media

Für Leonie Meyer war die EM keine Ausscheidungsregatta auf Kurs Paris 2024. Für sie war bereits die EM 2023 eines der drei festgelegten Events, bei dem sie mit Platz neun und 12 Punkten eine der Qualifikationshürden des Deutschen Olympischen Sportbunds nehmen konnte. Die national konkurrenzlos gute Akteurin vom Norddeutschen Regatta Verein muss sich jetzt im Kampf um ihren Olympia-Traum „nur“ noch in der internen DSV-Gesamtwertung von EM 2023, Trofeo Princesa Sofia 2024 und der Kite-WM 2024 rechnerisch unter den Top-Ten-Nationen platzieren, um auch die zweite DOSB-Hürde zu nehmen. Der Nationenstartplatz für die olympische Regatta in Marseille vom 28. Juli bis 8. August ist sowohl bei den Kiterinnen als auch bei den Kite-Männern bereits gesichert.

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