Travemünder Woche stellt Programm und Plakat zur boot vor

Sport

20/01/2025 - 21:11

TW startet zur boot in 180 Tage Vorfreude

In einem halben Jahr steigt Lübecks fünfte Jahreszeit: die Travemünder Woche. Zur boot in Düsseldorf begann der Countdown für die noch verbliebenen 180 Tage bis zur Eröffnung der Regatta- und Festivalwoche. Traditionell wurde bei der weltgrößten Wassersportausstellung auf dem Empfang zur 136. Travemünder Woche (18. bis 27. Juli) das frische Plakat präsentiert und das Segelprogramm vorgestellt. Seit Sonntag ist die Ausschreibung online und das Meldeportal freigeschaltet.

Der Empfang am ersten Sonntag der boot ist stets ein Treffen unter Freunden. Die Segler kommen an den Stand der TW und am Abend an die Bühne des Sailing Center, um sich über die Regatten im Sommer zu informieren. Der Empfang ist ein Treffen und ein Smalltalk zwischen den Organisatoren und Ehrenamtlichen, den Förderern, den Vertretern von der Stadt Lübeck und der Leitung der Messe Düsseldorf – ein großes Wiedersehen der riesigen TW-Familie.

„Von jetzt an sind es noch 180 Tage, aber die Arbeit an der Travemünder Woche 2025 hat bereits vor einigen Monaten begonnen“, sagte Lutz Kleinfeldt, der Vorsitzende des hauptausrichtenden Lübecker YC. „Was jetzt vorbereitet wird, bringt im Sommer rund 400 Ehrenamtler zusammen, die sich immer sehr darauf freuen und für die Veranstaltung Urlaub nehmen“, so der LYC-Präses. Und er konnte sich freuen, dass die Familie weiter wächst, denn durch den Einstieg des Berliner YC als Mitveranstalter hat sich der Reigen der verantwortlichen Clubs auf vier erhöht.

Seit jeher ist der NRV aus Hamburg festes Mitglied der TW-Gemeinschaft. Mehr noch! Andreas Christiansen, der Commodore des NRV, erinnerte an die Anfänge der Regattawoche, als 1889 der ehemalige NRV-Vorsitzende Hermann Wentzel und sein Schwager Hermann Dröge vor Travemünde eine Regatta segelten und damit den Grundstein für die Travemünder Woche legten. „Die Lübecker Bucht ist für Hamburg das perfekte Seerevier vor der Haustür und die Travemünder Woche für uns die schönste Regattawoche“, sagte Christiansen, der selbst größte Erfolge vor Travemünde feierte. 1973 gewann er den Goldpokal der Folkeboote zur Travemünder Woche.

Nicht gerade im Vorgarten des eigenen Clubs liegt die Lübecker Bucht für den Zürcher YC. Und doch ist die Mitausrichtung für die Schweizer im nunmehr sechsten Jahr eine Herzensangelegenheit. „Unser Clubmitglied Anderl Denecke, der Gesamtwettfahrtleiter der Travemünder Woche, hat uns zusammengeführt. Leider fiel der Start der Zusammenarbeit direkt in die Corona-Pause, aber jetzt fühlen wir uns rundum wohl“, sagte Sascha Osterwalder, Regatta-Präsident des ZYC. „Es ist für uns immer spannend, welche Klassen hier segeln. Im vergangenen Jahr haben wir die Weltmeisterschaft der International Canoe, der segelnden Kanus, als Wettfahrtleitung betreut. Darunter konnten wir uns erst gar nichts vorstellen. Aber es war eine tolle Klasse. Jetzt sind wir gespannt, welche Bahn wir in 2025 betreuen.“

Diese Spannung liegt auch bei Lorenz Buchler. Der Wettfahrtleiter des Berliner YC hat vor zwei Jahren die ersten Aufgaben bei der Travemünder Woche übernommen, war dann mit seinem Team bereits für mehrere Regatta-Entscheidungen zur TW 2024 verantwortlich und steigt nun noch intensiver ein. „Wir haben im Berliner Yacht-Club eine Partnerschaft mit der Travemünder Woche beschlossen und freuen uns sehr auf die Aufgabe“, sagte Buchler, der neben dem eigenen Engagement auch die Topcats in den Fokus nimmt. „Ich war viele Jahre in der Klasse aktiv, kenne die Segler. Daher werde ich sie auch nicht als Wettfahrtleiter betreuen, sondern eine andere Klasse, da ich zu sehr involviert wäre. Aber wenn ich einen Tag auf meiner Bahn frei habe, werde ich auf der Topcat-Bahn vorbei schauen.“

Für Jens Kath, den Sportdirektor der Travemünder Woche, sind die Topcats mit ihren drei internationalen Meisterschaften ein Höhepunkt der 136. Travemünder Woche. „Dazu haben wir auch noch ein die Premiere der Shorttrack-EM der 49er und 49erFX. Ein spannendes neues Format, bei dem immer acht Boote in Ausscheidungsrennen gegeneinander segeln – ähnlich zu unseren Trave-Races. Wir sind gespannt, ob sich dieses Format international durchsetzt.“ Daneben gibt es fünf deutsche Titelkämpfe, Ranglisten-Regatten und die Rennen auf der Seebahn. „Gerade der Start für die Langstrecke wird spannend. Den planen wir in der Trave, direkt an unsere feierliche Eröffnung am 18. Juli“, so Kath.

Neue Ideen und Projekte sind fester Part der Travemünder Woche – sei es auf dem Wasser oder an Land. Für Frank Schärffe, den Geschäftsführer der Travemünder Woche gGmbH, ist dabei in den vergangenen Jahren die Nachhaltigkeit zu einem großen Feld geworden: „Wir sind uns als Großveranstaltung bewusst, dass wir unseren Beitrag zur Ressourcenschonung leisten müssen. Daraus sind viele Verpflichtungen entstanden, die wir uns selbst auferlegt haben – von der Müllreduzierung, über das Einsparen von Wasser und Treibstoffen bis hin zum Einsatz der E-Mobilität.

Vor zwei Jahren haben wir das Erstellen einen Nachhaltigkeitsberichtes gestartet, der in Zukunft in einer Zertifizierung münden soll“, so Schärffe. Um den CO2-Fußabdruck, der bei einem Event immer bleiben wird, zu reduzieren, wurde im vergangenen Jahr eine Baumpflanzung initiiert. „Eine tolle Aktion. Wir konnten so über 1000 Setzlinge für ein Waldstück bei Scharbeutz finanzieren. Alle Teilnehmer und Besucher können sich daran beteiligen und ihren Baum über unsere Website zur Kompensation ihrer Anreise buchen. Die ersten Buchungen für 2025 sind bereits eingegangen.“

So engagiert sich die Travemünder Woche für die Umwelt und rückt immer mehr in das Bewusstsein – nicht nur in Travemünde, sondern in der Region. „Als Stadt engagieren wir uns sehr gern bei der Travemünder Woche. Sie ist eines unserer herausragenden Events“, sagte Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau auf dem TW-Empfang. „Die Verbindung ist in den vergangenen Jahren immer stärker geworden. Ich sage sogar, zwischen die Travemünder Woche und die Stadt Lübeck passt kein Blatt.“ Obwohl die Veranstaltungen auf Travemünde konzentriert sind, ist die TW auch in der Innenstadt immer mehr sichtbar. „Die Kaufmannschaft identifiziert sich mit der Travemünder Woche, präsentiert das Event durch Plakate, Banner und Flyer“, so Lindenau.

Und der Wassersport soll auch in die Stadt kommen. Dafür hat Ralf Schulte, Geschäftsführer der Newport Marina, eine neue Sportherausforderung initiiert, die er zusammen mit der Travemünder Woche Organisation umsetzt. „Wir werden am 19. Januar das Sieben-Türme-SUP veranstalten, ein SUP-Rennen rund um die Altstadt“, berichtete Ralf Schulte. Das Rennen soll mit einem Kurs über zehn Kilometer sowohl ambitionierte Athleten als auch auf einem Jedermann-Kurs Breitensportler anziehen. „Wir wollen ein kompaktes Wassersport-Programm direkt in unsere Marina an der Altstadt bieten und sind froh, dass wir das mit der Travemünder Woche in Partnerschaft organisieren.“

Gelebte Partnerschaften gehören zur DNA der Travemünder Woche. So besteht die Verbindung zur boot in Düsseldorf seit über 50 Jahren und ist damit beiderseits die längste bestehende Partnerschaft. Daher hat die boot im vergangenen Oktober ihre neue Kampagne „We love Water“ auch zur Ankunft des LYC-Clubschiffs „Meu“ nach der großen Atlantikreise präsentiert: „Die Ankunft der 'Meu' war einfach nur großartig und ich habe mich sehr gefreut, dass wir sie mit unserem brandneuen 'We love water'-Schriftzug auf der Persenning der Passat an der Einfahrt zur Trave begrüßen durften. Die Partnerschaft mit der Travemünder Woche ist unsere älteste Kooperation mit einer Segelregatta. Deshalb haben wir uns ganz besonders gefreut, als wir von Euch das Go bekamen, mit unserer neuen Kampagne an die Lübecker Bucht zu reisen und sie bei Euch zu präsentieren“, sagte boot-Director Petros Michelidakis.

Und Marius Berlemann, seit 1. August 2024 operativer Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, ergänzte zum Erfolg der Kampagne: „Mit 'We love water“' haben wir ein Gemeinschaftsgefühl für den gesamten Wassersport geschaffen. Surfsportler, Motorbootfahrer, Segler oder Taucher begreifen sich damit als gemeinsame Community. Hier auf der boot kommt der Slogan so richtig in Fahrt. Die Freude, die die Fans bei ihrem Sport empfinden, ist in allen 16 Messehallen der boot spürbar.“

Die Übergabe des Plakats an die Messeleitung bildete dann den Abschluss des Empfangs. Das Plakat, gestaltet von Lübecks Maritim-Künstlerin Frauke Klatt, zeigt in 2025 die Topcats in rauschender Fahrt.

Für Marius Berlemann ein guter Grund, auch weiterhin auf eine weitere erfolgreiche Reise von Travemünder Woche und boot zu setzen: „Die Sommeraktivitäten der boot sind ein wichtiger Bestandteil unseres Messekonzeptes. Durch sie sind wir bei den Aktiven vor Ort und erleben den Sport Seite an Seite mit ihnen. Deshalb kann ich versichern, dass die boot auch in den kommenden Jahren an der Seite der Travemünder Woche stehen wird, und die blauen boot-Fahnen an der Einfahrt zur Trave wehen werden. Darüber hinaus ist es uns eine Ehre, dass ihr jedes Jahr die boot nutzt, um Euer neues Plakat zu präsentieren. Herzlichen Dank dafür an Lutz Kleinfeldt für den Lübecker Yacht-Club und Frank Schärffe für die Travemünder Woche und last but not least natürlich an den Lübecker Stadtchef Jan Lindenau. Ich freue mich sehr darauf, im Sommer erstmals bei Euch an Bord sein zu können.“

Mit der Premiere der Shorttrack EM der 49er und 49er FX hat die Travemünder Woche hochkarätige Olympia-Aspiranten am Start. Foto: segel-bilder.de

Internationales Titel-Festival mit Olympia-Skiffs und Topcats

Die Katamarane von gleich drei Topcat-Klassen stehen zur 136. Travemünder Woche (18.-27. Juli 2025) im Mittelpunkt des Regattageschehens. Im K1, K2 und K3 werden die Internationale Meister auf zwei Kufen ermittelt. Dazu plant die TW in Zusammenarbeit mit den olympischen 49ern und 49erFX eine Premiere. Erstmals soll die Shorttrack-EM, eine Europameisterschaft auf der Kurzbahn, ausgetragen werden. Mit fünf deutschen Titelkämpfen, Ranglistenregatten und den Wettfahrten auf der Seebahn werden wieder über 20 Entscheidungen bei der schönsten Regattawoche gefällt.

Die Bahnen in der Lübecker Bucht sind seit Jahren ein beliebtes Meisterschaftsrevier. Auch die Corona-Jahre haben daran nichts geändert. Im Gegenteil: Nach dem Ausfall der Regatten in 2020 ist die Travemünder Woche in den Folgejahren mit großen Klassen voll durchgestartet.

„Wir haben in den vergangenen Jahren die Travemünder Woche mit hochklassigen Regatten und großen Teilnehmerzahlen zurück in den Fokus gebracht“, sagt Frank Schärffe, Geschäftsführer der Travemünder Woche gGmbH. „Das war mit einem hohen Engagement und einer großen Anzahl an Ehrenamtlern möglich.“ Bis zu 400 Helfer waren im Wochenverlauf gefordert, um die Regattaorganistion an Land und auf dem Wasser zu stemmen.

Die Qualität der Regatten und die Erstklassigkeit der Organisation werden auch 2025 der Standard der Travemünder Woche sein, trotzdem kann das Team hinter den Kulissen ein wenig Luft holen. „Die Klassen zur 136. Travemünder Woche werden in den Starterfeldern kleiner sein als zuletzt, da insbesondere Jugendklassen mit vergleichsweise starken Meldezahlen im kommenden Jahr fehlen. Das bietet uns die Gelegenheit, auf den Regattabahnen mehrere Klassen hintereinander über den Kurs zu bringen. Damit brauchen wir einen kleineren Helferstab, und viele unserer Ehrenamtler können sich auch mal zur Travemünder Woche eine Pause gönnen und das Event vielleicht ganz entspannt genießen“, sagt TW-Sportdirektor Jens Kath. „Mit den Weltmeisterschaften und weiteren Titelkämpfen bieten wir aber sportlich hochklassige Events.“

Gesamtwettfahrtleiter Anderl Denecke weiß die Situation zu schätzen, dass es in 2025 vielleicht etwas ruhiger zugeht. „Die Travemünder Woche hat eine hohe Anziehungskraft. Deshalb müssen wir abwarten, ob die vermeintlich kleineren Klassen nicht doch plötzlich in großer Stärke auflaufen. Wir haben inzwischen einen solch großen Stab an bestens ausgebildeten Funktionsträgern und Helfern, dass für 2025 der ein oder andere aus den Teams die Gelegenheit nutzen kann, den Sommer mal abseits einer Wettfahrtleitertätigkeit zu planen.“ Diese Gelegenheit wird sich aber wohl nur 2025 ergeben, denn für 2026 haben sich bereits wieder Klassen mit großen Feldern für die Travemünder Woche angekündigt.

Neben den drei Internationalen Topcat-Meisterschaften und der Shorttrack-EM der 49er und 49erFX wird es vor Travemünde um die Deutschen Meisterschaften bei den Dyas und Variantas gehen. Die Open Skiff segeln ihre Deutsche Jugendmeisterschaft, und die J/22 sowie die Seascape 18 ermitteln im Rahmen ihrer German Open die besten deutschen Teams. Die Dyas küren zudem auch noch die Norddeutschen Meister.

Um Ranglistenpunkte geht es bei den bereits traditionell zur Travemünder Woche stark vertretenen Finn-Dinghys, den Formula18-Katamaranen, den Kielzugvögeln und O-Jollen, den H-Booten, Korsaren und Hobie 16. Und dazu wollen auch die olympischen 470er das Revier in der Lübecker Bucht für eine hochklassige deutsche Ranglistenregatta nutzen.

Auf der Seebahn geht es nach der Langstreckenregatta Rund Fehmarn am ersten Wochenende der TW zur zweiten Wochenhälfte auf die Kurz- und Mittelstrecke. Für das Publikum werden die kommentierten Trave Races der verschiedenen TW-Klassen an den jeweiligen Nachmittagen vor der Travepromenade ein fester Bestandteil des Programms sein – mit dem Höhepunkt des Volksbank Rotspon Cups, zu dem Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau in 2025 wohl Landtagspräsidentin Kristina Herbst als Kontrahentin auf den historischen Zwölfer-Yachten erwarten darf.

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