Titelverteidiger Monnin mit Albert Riele Swiss Match Race Team triumphiert am Match Race Germany

Titelverteidiger Monnin mit Albert Riele Swiss Match Race Team triumphiert am Match Race Germany

Titelverteidiger Monnin triumphiert am Match Race Germany - 30’000 feierten das Bodensee-Segelfest

Sport

31/05/2018 - 18:18

Sportlich haben Eric Monnin und sein Albert Riele Swiss Match Race Team mit seinen Brüdern Marc und Jean-Claude Monnin, Lukas Gerig, Simon Brügger und Mathieu Renault dem Match Race Germany 2018 ihren Stempel aufgedrückt und den Deutschen Grand Prix der Match Race Super League zum zweiten Mal in Folge gewonnen. Im Finale setzte sich das „Schweizer Uhrwerk" mit 3:0 gegen Matchrace-Weltmeister und America's-Cup-Halbfinalist Karol Jablonski und sein Jablonski Racing Team durch und gewann neben dem Pokal auch den Siegerscheck über 3.999 Euro vom Gesamtpreisgeld in Höhe von 20.000 Euro. Das kleine Finale gewann Vladimir Lipavskis russisches Team Ost Legal Sailing mit 2:0 gegen Dejan Presens slowenisches Lumba Match Race Team. Im zweiten und entscheidenden Duell fehlten den Slovenen nach packendem Schlagabtausch nur 50 Zentimeter zum möglichen Ausgleich.

Der 42-jährige Eric Monnin vom Segel-Club Stäfa in der Schweiz zog am Abend im Langenargener Gondelhafen eine glückliche Sieger-Bilanz: „Natürlich hatten wir Respekt vor Karols Team, wer hätte das nicht? Ich denke, wir lieben die leichten Winde mehr als er. Es sind unsere Erfahrung und die exzellente Crew-Arbeit, die hier den Unterschied gemacht haben. Wir freuen uns schon aufs nächste Match Race Germany." Karol Jablonski (Bayerischer Yacht-Club), der mit seiner deutschen Mannschaft – Michael Seifarth (Yacht-Club Langenargen), Adrian Bleninger (Yacht-Club Langenargen), Conrad Rebholz (Württembergischer Yacht-Club) und Reinhard Brucker (Lindauer Segel-Club) zuletzt vor zwei Jahren gemeinsam zum Sieg im 19. Match Race Germany gesegelt war, sagte: „Wir haben uns hier während der Serie von Runde zu Runde gesteigert. Unser Kommunikation ist besser geworden, unsere Manöver auch. Die Crew hat einen super Job gemacht und ich scheine unter Druck ein besserer Segler zu sein. Nur heute hat das nicht funktioniert. Es ist wie im Fußball: Man kann nur so gut sein, wie der Gegner einen lässt. Erics Team hat herausragend gesegelt, so wie eine perfekte Schweizer Uhr für 400.000 Euro. Wir können nur gratulieren!"    Zwölf Teams aus neun Ländern waren am Donnerstag vor Pfingsten in den deutschen Matchrace-Klassiker gestartet. Sieben hatten den Cut nach der Vorrunde überstanden, darunter mit Max Gurgel und seinem Team Vmax Yachting auch die einzige Mannschaft mit einem deutschen Steuermann. Das Quintett vom Hamburger Segel-Club hatte sich als Vorrunden-Dritter mit herausragenden Leistungen und zwei Siegen über Weltmeister Jablonski und Europameister Lipavski für die Zwischenrunde empfohlen, musste sich aber im Viertelfinale überraschend Lipavskis Team mit 1:2 geschlagen geben. „Darüber sind wir schon sehr enttäuscht, auch wenn wir stolz auf unsere Leistungen in der Vorrunde sein können", sagte Gurgel, dessen Team im vergangenen Jahr bei der ersten Teilnahme auf Platz drei gesegelt war und nach den bestechenden Auftaktleistungen in diesem Jahr schon ein Auge aufs Halbfinale geworfen hatte. Ausgerechnet im Viertelfinale aber hatten die Norddeutschen zwei der drei Starts verpatzt, die noch in der Vorrunde zu ihren Stärken gezählt hatten.

„Als Patrioten haben wir das Viertelfinal-Aus der Gurgel-Crew natürlich bedauert", sagte Sport-Direktor Eberhard Magg, „insgesamt aber kann ich nur begeistert Bilanz ziehen: die engen Abstände der Vorrunde haben die Leistungsdichte der Crews unterstrichen. Wir haben fünf Tage überaus faire und hochspannende Duelle gesehen. Wie fair es zuging, können wir auch daran ermessen, dass wir bis auf eine verlorene Winschkurbel keine Schäden an den Booten zu verzeichnen hatten. Das Finale schließlich hätten wir mit dem Showdown zwischen dem Sieger von 2016 und dem Sieger von 2017 nicht besser inszenieren können. Diese Auflage hat uns für viele weitere motiviert!" Den Siegern gratulierte Magg von Herzen: „Eric und sein Team haben verdient gewonnen. Sie waren hier das eingespielteste Team. Eric ist längst zum Gentleman-Segler unter den Matchracern gereift und es war uns eine Ehre, ihn und das Albert Riele Swiss Match Racing Team zu Gast zu haben."    Der im vergangenen Jahr beim Deutschen Grand Prix der Match Race Super League viertplatzierte Österreicher Max Trippolt und sein Team Segelmanufactur Trippolt hatten den Einzug in die Viertelfinalrunde mit fünf Siegen zuvor knapp verpasst. „Es war knapp, uns fehlte nur ein Sieg", sagte Taktiker Hanno Sohn. Skipper Trippolt blickte bereits nach vorne: „Wir sind hoffentlich im nächsten Jahr wieder mit von der Partie und können dann wieder um einen Podiumsplatz kämpfen." Insgesamt konnten Wettfahrtleiter Rudi Magg und sein Team vom Yacht-Club Langenargen beim 21. Match Race Germany über fünf Tage 86 Duelle durchführen.

MATCH RACE GERMANY AN LAND: DIE HÖHEPUNKTE VOM FEST IM GONDELHAFEN
Für große Gefühle hat Champion Eric Monnin nicht nur auf dem Wasser gesorgt. Der Titelverteidiger besuchte am Charity-Tag des Match Race Germany eine Aktion des Fördervereins für Kinder mit seltenen Krankheiten, zeigte sich beeindruckt von deren Lebenseinstellung und segelte die folgenden Rennen zu ihren Ehren mit einem weißen T-Shirt und grünem Frosch darauf. „Das ist ein Knallfrosch", erzählte Monnin lächelnd, „ich war heute tief beeindruckt von der Lebensfreude der Kinder. Die sollte uns allen eine Lektion sein, denn wir haben es doch ziemlich schön. Man muss sich nur die Möglichkeiten hier anschauen..."


Auch Schauspieler und Match-Race-Germany-Botschafter Simon Licht engagierte sich vor Ort und berichtete: „Ich bin im fünften Jahr von Herzen überzeugter Matchrace-Botschafter. Als Schauspieler und Segler teile ich meine Leidenschaft für das Match Race Germany das ganze Jahr über mit der Öffentlichkeit. Dieses Fest unter Segeln hat nicht nur ein packendes sportliches Großereignis für Zehntausende Zuschauer zu bieten, sondern setzt auch andere wichtige Signale. Das Besondere in diesem Jahr ist, dass wir im Match Center Germany mit der historischen Segelyacht "Tioga" einen neuen wunderschönen Spielplatz haben, auf den wir zum Matchrace Kinder mit seltenen Krankheiten, ihre oftmals im Schatten stehenden Geschwister und Eltern eingeladen und die Möglichkeit geben konnten, ihren oftmals schweren Alltag für einige Stunden zu vergessen. Der Blick in die leuchtenden Kinderaugen war mein Moment im Match Race 2018."    Ob Dirndl-und-Lederhosen-Party, Jazz-Genüsse mit Jürgen Weidele „Take a Dance" & Friends, Tanzvergnügen und Après-Sail-Spaß in der Erdinger Urweisse Hütt'n – das Match Race Germany erwies sich auch mehr als zwei Jahrzehnte nach seiner Premiere 1997 als Ausflugsmagnet in der Bodensee-Region. „Wir haben in den vergangenen Tagen extrem viel positives Feedback unserer Partner und Gäste erhalten. So macht es Freude, die nächsten Jahre anzugehen", sagte Veranstaltungs-Direktor Harald Thierer, „beeindruckt haben uns die Fan-Ströme am Sonntag, an dem weit mehr als Zehntausend Menschen den Weg in den Langenargener Gondelhafen und an die Ufer fanden, wo sie die Live-Kommentare verfolgten und auch als Nicht-Segler bleibende Eindrücke vom Wassersport erhielten und mit den Teams mitfieberten."

Copyright Bilder: Nico Martinez/Match Race Germany

 

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