SNIM 2025: Brindisi festigt seine Rolle im italienischen Yachtsektor und präsentiert das Polo Nautico Brundisium
SNIM 2025: Brindisi festigt seine Rolle im italienischen Yachtsektor und präsentiert das Polo Nautico Brundisium
Die Salone della Nautica di Puglia (SNIM) in Brindisi nähert sich dem Abschluss ihrer bislang meistbesuchten Ausgabe und bestätigt sich als einer der wichtigsten Termine im italienischen nautischen Veranstaltungskalender. Über 300 ausgestellte Boote, 200 Aussteller sowie eine starke institutionelle und industrielle Präsenz machten den Hafen von Brindisi fünf Tage lang zum Treffpunkt der italienischen und mediterranen Nautikbranche.

„Diese Ausgabe markiert einen entscheidenden Schritt: Apulien festigt sich als aufstrebendes Zentrum der italienischen Nautik“, erklärte Giuseppe Meo, Präsident der SNIM und Geschäftsführer des Projekts Polo Nautico Brundisium. „Die Rolle Süditaliens im Sektor wird immer bedeutender – dank verfügbarer Flächen, lokaler Fachkompetenzen und der Anreize innerhalb der Sonderwirtschaftszonen (ZES), die sowohl Neubauten als auch Refit-Projekte fördern.“
Die SNIM, Teil der von Confindustria Nautica unterstützten regionalen Bootsmessen des italienischen Netzwerks, zeigte die Dynamik einer Region, die sich zu einem Produktions- und Ausbildungszentrum der Nautik entwickeln will.
Zu den herausragenden Momenten der Messe zählte die Podiumsdiskussion „Die Nautik aus Sicht großer Italiener im Ausland“, bei der führende internationale Persönlichkeiten des Sektors zusammenkamen: Andrea Frabetti, CEO der britischen Werft Sunseeker; Gianguido Girotti, CEO der französischen Bénéteau-Gruppe; Stefano De Vivo, Präsident von Wosa Yacht; Eleonora Pitasso, Managing Partner des Brokerunternehmens The Wayve; sowie der Florentiner Architekt und international bekannte Yacht-Designer Luca Dini, der am Projekt der künstlichen Insel Sindalah in Saudi-Arabien beteiligt ist.
Ebenfalls anwesend waren Lamberto Tacoli als Vertreter von The Italian Sea Group sowie die Führung von Confindustria Nautica: Präsident Piero Formenti und die Vizepräsidenten Marco Monsurrò und Vincenzo Poerio, die den strategischen Wert der Zusammenarbeit zwischen Regionen und Bootsmessen hervorhoben.
„Regionale Bootsmessen stellen – und werden weiterhin darstellen – eine Ergänzung zur Internationalen Bootsmesse in Genua dar, ohne jegliche Konkurrenz“, erklärte Formenti bei der Unterzeichnung des Kooperationsprotokolls zwischen dem Branchenverband und der SNIM, einer der sieben regionalen Messen unter der Schirmherrschaft von Confindustria Nautica. „Veranstaltungen wie die SNIM bieten den Kunden die Möglichkeit, Produkte und Boote aus nächster Nähe zu sehen, die aus logistischen oder dimensionellen Gründen in Genua nicht gezeigt werden können. Dieses Konzept entspricht voll und ganz der Mission von Confindustria Nautica, den direkten Kontakt zu Unternehmen und Endkunden aufrechtzuerhalten.“
Ingenieur Vincenzo Poerio, CEO von Tankoa Yachts, lenkte die Aufmerksamkeit auf ein zentrales Thema: Ausbildung. „Unsere wichtigste Aufgabe ist es, junge Menschen auszubilden. Italienische Werften erhalten Aufträge aus aller Welt, aber es fehlt an qualifizierten italienischen Fachkräften. Wenn wir die neuen Generationen nicht wieder für die Berufe der Nautik begeistern, riskieren wir, Wissen und Führungsposition zu verlieren.“

Polo Nautico Brundisium: 60-Millionen-Euro-Investition in Yachtbau und Ausbildung
Im Mittelpunkt der SNIM 2025 stand auch das Projekt Polo Nautico Brundisium, eine 60-Millionen-Euro-Initiative zum Aufbau eines Zentrums für Yachtproduktion und Refit, kombiniert mit einem Ausbildungszentrum für nautische Berufe.
Das Areal umfasst zunächst 4 Hektar direkt am Meer mit 350 Metern Kai und kann innerhalb der Brindisi-ZES auf bis zu 14 Hektar erweitert werden. Ziel ist der Start der ersten Aktivitäten bis Januar 2027.
Die bereits gegründete Projektgesellschaft besteht aus vier Partnern: Ice Yachts und Flart Cantieri mit jeweils 30 %, Corset – spezialisiert auf Glasfaserverarbeitung – mit weiteren 30 % und Sea Event Agency, Organisator der SNIM, mit 10 %.
Langfristig soll das Projekt 1.000 neue Arbeitsplätze schaffen und eng mit den lokalen Bildungseinrichtungen vernetzt werden.
Im Zentrum entsteht eine ständige Schule zur Ausbildung technischer und handwerklicher Berufe – darunter Bordelektriker, Polsterer, Laminierer und Lackierer – mit Kursen, die von der Region Apulien finanziert werden.
Parallel dazu wird die ITS Academy Mobilità Sostenibile in Brindisi, unter Leitung von Meo, ihre Tätigkeit fortsetzen. Sie bietet bereits heute zweijährige post-sekundäre Kurse mit einer Beschäftigungsquote von 92 % unter den Absolventen an.
Mit dem für den 13. Oktober geplanten Abschluss bestätigt die SNIM 2025 das Wachstum eines Sektors, der in die Zukunft blickt – mit einer Doppelperspektive auf nautischen Tourismus und industrielle Entwicklung.
Brindisi positioniert sich damit als neues Produktions- und Logistikzentrum der italienischen Nautik, das Schiffbau, Hafenservice und Ausbildung miteinander verbindet.
Wie Meo betonte: „Dieses integrierte Modell kann Apulien zu einer wettbewerbsfähigen Plattform im Herzen des Mittelmeers machen – einem Ort, an dem Yachten gebaut, Fachkräfte ausgebildet und internationale Investitionen angezogen werden.“
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