Die Marken auf dem Cannes Yachting Festival 2025: Nautik, Tourismus und neue Liegeplätze

13/09/2025 - 08:05 in Service by Press Mare

Die Marken auf dem Cannes Yachting Festival 2025: Nautik, Tourismus und neue Liegeplätze

Auf dem Cannes Yachting Festival 2025 stellte der Verband Marche Yachting & Cruising die neuesten Initiativen zur Unterstützung der regionalen maritimen Lieferkette und ihres Umfelds vor – mit besonderem Schwerpunkt auf dem Projekt „Approdi“, das darauf abzielt, das Gebiet mit geeigneter Infrastruktur für die Aufnahme großer Yachten auszustatten.

Die Pressekonferenz – die vierte vom Verband auf internationaler Ebene organisierte – wurde von Präsident Maurizio Minossi geleitet und sah die Teilnahme von Dr. Marina Santucci, Direktorin von ATIM (Agentur für Tourismus und Internationalisierung der Region Marken), sowie von Alfonso Postorino, Direktor der Werft Rossini in Pesaro und Vorstandsmitglied des Verbands.

Marken, eine Industrieregion mit Blick aufs Meer
In ihrer Rede betonte Marina Santucci, dass die Nautik zunehmend zu einem der strategischen Sektoren der Marken werde, die traditionell für ihr produzierendes Gewerbe bekannt sind.
„Wir arbeiten daran,“ erklärte sie, „eine direkte Verbindung zwischen der Marke Marche und dem Yachting zu schaffen – so wie es bereits in anderen Industriesektoren geschehen ist. Es ist entscheidend, das Gebiet auf ein hohes Niveau zu heben, das in der Lage ist, internationale Touristen mit hoher Kaufkraft, wie die Eigner großer Superyachten, anzuziehen.“

Santucci erinnerte außerdem daran, dass die Lieferkette nicht nur ein Luxussegment für wenige sei, sondern ein Produktionssektor mit starker wirtschaftlicher und beschäftigungspolitischer Bedeutung. Als Bestätigung für die Stabilität des Systems kündigte Francesco Acquaroli, Präsident der Region, kürzlich an, dass die Marken 2025 die zweitstärkste Region Italiens beim BIP-Wachstum waren – mit +0,8 % – ein Trend, der sich auch 2026 fortsetzen dürfte.

Superyacht-Produktion: die Zahlen der Marken
Alfonso Postorino stellte die neuesten, von der Werft Rossini auf Basis offizieller Quellen erhobenen Daten zur Produktion von Yachten über 24 Metern im Zeitraum 2020–2024 vor.
„Allein die Marken,“ erklärte er, „haben 360 Yachten über 24 Meter gebaut – mehr als die Niederlande, Deutschland und die Türkei zusammen im selben Zeitraum.“

Dieses Ergebnis bestätigt zwar das industrielle Gewicht der Region, macht aber auch eine große Schwäche deutlich: den Mangel an geeigneten Liegeplätzen. „Heute,“ fügte Postorino hinzu, „verlassen die Yachten die Werften, kehren aber nicht mehr in die Marken zurück, da es an adäquaten Anlegestellen fehlt. Das ist eine Einschränkung, die das gesamte Gebiet benachteiligt.“

Das Projekt „Approdi“: neue Kaianlagen in Civitanova und Ancona
Um diese Infrastrukturlücke zu schließen, treibt der Verband das Projekt Approdi in Zusammenarbeit mit der Hafenbehörde von Ancona und den lokalen Verwaltungen voran.

In Porto Civitanova wurde bereits ein über 70 Meter langer Kai von der Küstenwache identifiziert, der Yachten bis zu 60 Meter Länge (499 GT) aufnehmen kann.

In Ancona befindet sich die Planung eines 120 Meter langen Kais mit bis zu 8 Metern Tiefgang und 100 Metern Wasserfläche in einem fortgeschrittenen Stadium: eine Infrastruktur, die große Yachten und moderne Segelschiffe aufnehmen kann – sowohl im Sommerverkehr als auch als Winterbasis.

Postorino erinnerte an die Erfahrung der Werft Rossini in Pesaro, wo die Schaffung von 12 Liegeplätzen bereits gezeigt hat, wie die Verfügbarkeit von Anlegestellen Eigner und Gäste anzieht und sofortige Auswirkungen auf Gastronomie, Hotellerie und lokale Dienstleistungen hat.

Auf dem Weg zu einem nationalen Netzwerk der Exzellenz
Mit Blick auf die Zukunft will der Verband die Synergien mit anderen italienischen Nautik-Clustern – wie La Spezia oder Friaul-Julisch Venetien – verstärken, um eine koordinierte Förderung des italienischen Yachtbaus zu erreichen.
„Es geht nicht um territoriale Konkurrenz,“ präzisierte Präsident Minossi, „sondern um gegenseitige Aufwertung, um ein Qualitätsnetzwerk aufzubauen.“

Die Pressekonferenz in Cannes bekräftigte, dass die Marken nicht nur eine Industrieregion sind, sondern auch ein führender Akteur im Bau großer Yachten. Mit dem Start des neuen Hafenentwicklungsplans von Ancona und der Umsetzung des Projekts Approdi will sich die Region nicht nur als Produktionszentrum, sondern auch als Referenzdestination für die internationale Nautik etablieren.

 

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